Geschichte von Schwerin

Die Stadt der sieben Seen erzählt jedem Besucher eine bewegte Geschichte. Die historischen Ereignisse rollten vom Mittelalter bis zum 21. Jahrhundert über die Kulturstadt.

Die Bauten in der Altstadt spiegeln heute noch die vielfältigen Epochen wider. Wo heute das Schweriner Schloss auf der Insel im Schweriner See zahlreiche Besucher anlockt, setzten die Obotriten an dieser Stelle um 700 n. Chr. das Fundament für die weitere Stadtentwicklung.

Von der Stadtgründung bis zum 20. Jahrhundert

Der Herzog Heinrich von Löwen gab mit der Städtegründung 1160 den Anstoß zur Stadterweiterung. Im Laufe der Jahrhunderte wuchs die Stadt um mehrere Bauten und Straßen. Er ließ ein Dom im romanischen Stil errichten. Herzöge richteten ihren Verwaltungssitz in Schwerin ein.

Die ideale Lage veranlasste den Herzog Johann Albrecht I. 1552, die Burg zu einem Schloss umzubauen. Schwerin tauchte in ein internationales Flair mit höfischen Festen ein.

Die Stadt überlebte im 17. Jahrhundert die Besetzung schwedischer und französischer Truppen bis sich die Stadt durch Herzog Friedrich Wilhelm im 18. Jahrhundert weiter ausdehnte. Neue Stadtteile, wie die Neustadt auf der Schelfe, entstanden.

Die Bebauung führte der Großherzog Paul Friedrich fort, als er dort 1837 seine Residenz einrichtete. Das Arsenal am Pfaffenteich und der Marstall ergänzten das Stadtbild. Schwerin erhielt mit Paulstadt einen neuen Stadtteil. Am Ende des 19. Jahrhunderts entstanden neue Kasernen auf dem Ostorfer Berg und in der Werderstraße.

Schwerin im 20. Jahrhundert

Zu Beginn des neuen Jahrhunderts schossen in der Innenstadt neue Gebäude im Jugendstil aus dem Boden. Unternehmen am Ziegelinnensee nahmen ihren industriellen Betrieb auf. Die heute noch existierende Hofkonditorei Krefft an der Ecke Schloss- und Puschkinstraße stammt aus dieser Zeit. 1908 fuhr die erste Straßenbahn durch die Straßen.

Im Ersten Weltkrieg kochte die Stimmung über. Hunger und Armut bestimmten das Stadtleben. Frauen und Jugendliche versuchten mit Überfällen auf Bäcker und Schlachter ihren Hunger zu stillen. Mit der Novemberrevolution 1918 verlor die Schlossstadt den Prunk und Glanz der letzten Jahrhunderte. Die Herzöge flohen aus der Stadt und die Bürger übernahmen das herrenlose Steuer. Besitzlose Arbeiter traten in die städtische Regierung ein. Im "Nordischen Hof" richtete sie, statt Hotelzimmer, Büroräume ein. Heute beherbergt sie das Finanzministerium.

Als 1933 die zerstörerische Welle der Nationalsozialisten begann, ganz Deutschland zu überfluten, war Schwerin Gauhauptstadt. Fast zügig explodierte die Stadt aus allen Nähten. Neue Kasernen und Militärparaden weckten den Eindruck einer neuen Soldatenstadt. Schwerin wuchs mit der Eingemeindung Wickendorf, Groß und Klein Medewege, Warnitz, Friedrichsthal, Krebsförden und Mueß auf das Doppelte. 17 jüdische Bewohner wurden nach Auschwitz und Theresienstadt deportiert und dort ermordet. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs zerstörten amerikanische Bombenangriffe zahlreiche Häuser in der Feldstadt. Dabei starben 217 Bewohner. Wegen fehlender militärischer Zielobjekte wurden 3 % der Stadt dem Erdboden gleichgemacht. Am zweiten Mai 1945 marschierten amerikanische Truppen, dann britische, in die Stadt ein, bevor die Rote Armee sie für sich einnahm. Schwerin nahm den vor den Russen fliehenden Flüchtlingsstrom auf, was zu einer Wohnungsnot führte.

DDR-Zeit

Während der DDR-Zeit durchlebte die Stadt mehrere Veränderungen. Schwerin teilte man in eine Bezirksstadt für Mecklenburg ein. Langsam stieg die Wirtschaft an, sodass das Klement-Gottwald-Werk(KGW) mit seiner Betriebsaufnahme 1951 den Schiffsbau antrieb.

Andere Betriebe schlossen sich dem industriellen Fortschritt in der Schwerindustrie an, unter anderem das Kabel- und dem Plastverarbeitungswerk. Neue Wohngebäude ersetzten seit 1978 baufällige Bauten auf dem großen Moor. 40.000 Menschen protestierten am 23. Oktober 1989 auf der ersten Montagsdemonstration am Dom und auf dem alten Garten. Schwerin erhielt nach der Wiedervereinigung den verlorenen Status als Landeshauptstadt zurück.

Schwerin in der Gegenwart

Die Geschichte Schwerins erleben Sie auf Stadtführungen, ob zu Fuß oder mit einem Bus. Die Touren führen an den geschichtlichen Highlights vorbei. Im Schloss können sie in ein prunkvolles Märchen eintauchen oder in den Museen mehr über Schwerins Vergangenheit erfahren.

Heute ist Schwerin neben den Hansestädten Stralsund, Rostock und Greifswald eines der wichtigsten touristischen Städteziele in Mecklenburg-Vorpommern. Die Landeshauptstadt spielt dank ihrer historischen Bauten nicht nur eine wichtige politische, sondern auch eine bedeutende touristische Rolle im nordöstlichsten Bundesland Deutschlands.

Im Zuge der touristischen Entwicklung haben sich viele Hotels Schwerin angesiedelt, welche Gästen Unterkunft bieten. Die Hotels Schwerin sind auf Kurzurlauber eingestellt, da der Ort vor allem für Kulturinteressierte ein schönes Reiseziel ist. Viele der Hotels liegen direkt am Schweriner See in der Nähe des Schlosses oder in der Innenstadt.